Organisation
Gleich vorab: Von reibungsloser Organisation – zumindest was Besucherströme und Informationen für Besucher angeht – haben die Macher keine Ahnung. Etwas so Unprofessionelles und Chaotisches wie die Öffnung dieser Messe (eine der größten Kreativmessen Europas) habe ich noch nie gesehen. Wir reden hier vom Veranstaltungsort Messe Frankfurt und nicht vom Gemeindesaal einer Kleinstadt, die zum ersten Mal eine Ausstellung von Reptilien mit einer erwarteten Besucherzahl von 50 Leuten organisieren. Wir kamen also um ca. zwanzig Minuten nach zehn hin (die Öffnung war für zehn Uhr angesetzt) und fanden eine Halle im ersten Stock des Gebäudes vor, die übersät war mit Frauen, von denen wirklich keine wußte, wo es lang ging. Es gab eine Schlange von gefühlten 200 Metern Länge, die sich um den runden Saal wand; allerdings schien auch von den Schlangesteherinnen keine zu wissen , wofür sie überhaupt anstand. Und daneben dann weitere Massen, die ziellos umeinanderliefen auf der Suche nach einem Hinweisschild oder sonstiger Hilfe. Offenbar war die Messe eben noch nicht geöffnet, und von den ca. 40 vorhandenen Kassen war augenscheinlich keine einzige geöffnet. Nachdem wir dann gegen den Strom gewandert waren (Sardinendose ist Nichts dagegen), sahen wir zufällig, daß wohl drei oder vier (!) Kassen geöffnet waren, dies aber nicht an diesen Kassen ersichtlich war. Vor der ersten dieser offenen Kassen fand sich die oben erwähnte Schlange wieder (die armen Schweine standen wirklich ewig an), während vor den anderen Kassen nur ca. 3-4 Leute anstanden. Unmöglich! Nachdem wir dann unser Ticket endlich hatten, mußten wir an einem der zwei Kontrolleure vorbei. Hier herrschte das Trichterprinzip, das aber aufgrund der herrschenden Rücksichtnahme funktionierte. Wahrscheinlich waren alle so froh, überhaupt reinzudürfen, daß man gewillt war, dafür ALLES über sich ergehen zu lassen. Die Übersicht im Inneren der Messe war gut, wenn auch viel zu wenig Plätze zum Sitzen vorhanden waren. Die paar Bereiche, in denen man verschnaufen konnte, waren stets voll belegt, an den kleinen Bistroständen waren alle Tische und Stühle vergeben. Außerdem: Warum man auf einer Messe, die zu 99,99% von Frauen besucht wird, nicht auch die Herrentoiletten für Frauen zugänglich macht (ganz ehrlich, eine einzige Herrentoilette hätte für die anwesenden Männer vollauf genügt), blieb allen ein Rätsel. Die Wartezeiten auf der Toilette waren äußerst lang, und zudem war auch noch Verhandlungsgeschick nötig, denn die Toilettenräume öffneten sich zu zwei Seiten hin, wodurch es auch zu zwei Schlangen kam, die die gleichen Kabinen beanspruchten. Erfahrene KreativWelt Besucherinnen berichteten, daß es in Wiesbaden wohl früher besser war. Keine Ahnung, aber schlechter kann die Organisation kaum gewesen sein.Aussteller
Kurz gesagt, es herrschte völliger Produkt-Overload. Nach ca. zwei Stunden waren wir so erschlagen vom vorhandenen Angebot, daß wir fast wie Zombies durch die Gegend liefen. Die erste Ebene, die wir zuerst besuchten, war vorwiegend, aber nicht ausschließlich, Kartenbasteln, Scrapbooking und Perlenschmuck vorbehalten, die zweite dann mehr oder weniger Textilhandwerk, Patchwork, Quilting, Nähen, Sticken, Stricken usw. Wir hielten uns länger im erstgenannten Bereich auf. Gott sei Dank bin ich Digiscrapper! Ich wurde von nichts wirklich in Versuchung geführt (bis auf ein Mal, dazu komme ich gleich), und habe so gut wie kein Geld ausgegeben. Aber wäre ich dem Papier erlegen, wäre ich jetzt arm. Und tatsächlich schien es mir, als wären viele Leute im Kaufrausch. Es gab recht viele Stände, die sich mit Papier in irgendeiner Form beschäftigten. Karten, Stempel, Scrapbooking, Schneidemaschinen, Fiskars Zeug und und und. Leider ist das Angebot an vielen Scrapbookständen sowas von altbacken und von vorgestern, daß ich es verstehen kann, daß Leute, die es nicht besser wissen, Scrapbooker als Hausmütterchen ansehen, die mit Klebestift und ausgeschnittenen Cliparts ihre Fotos verzieren. Bei manchen Sachen kam mir wirklich das kalte Grausen. Altmodische Designs, Silberbuchstaben zum Aufkleben und generell Embellishments, die aussehen, als wären sie aus den 70ern übriggeblieben. Wow, Papierprodukte sind wirklich teuer! 6 Prima Blumen für knapp 7 Euro, mir sind fast die Augen aus dem Kopf gefallen! Hey, ich kaufe einen Blumen Pack für 4$ und benutze den für alle Zeiten! Solche Preise für Einmalartikel bin ich nicht gewohnt. Zwei Stände, die mir gut gefallen haben, wenn auch aus verschiedenen Gründen: La Blanche Von der Firma hatte ich noch nie etwas gehört, aber das heißt gar nichts. Der Stand war sehr groß und – kein Wunder bei dem Angebot – voll auf Vintage getrimmt. Sanfte Farben, pastellig, alles sah aus, als wäre es aus einer alten Garage gerettet worden. Gekauft hätte ich da auch unter anderen Umständen nichts, aber der Stand sah einfach wunderschön aus. Sogar die Einkaufstüten passten perfekt zum Stil der Firma. Der Scrapbook Laden Ich kenne Nicole vom Scrapbook Laden noch aus Zeiten, als sie sich auch mit Digiscrapping beschäftigte, hatte sie aber noch nie persönlich getroffen. Deshalb freute es mich umso mehr, daß sie ein kleines bißchen Zeit hatte für einen kurzen Plausch. Allerdings brummte ihr Geschäft am Stand, sie hatte alle Hände voll zu tun, und ich sah mich ausgiebig bei ihr um. Ihr Scrapbooking-Angebot war mit Abstand das Beste auf der Messe. Sie bietet tolle Produkte an, viele von amerikanischen Firmen, die nun halt mal beim Scrapbooking die Nase vorn haben. Ihr Stand war gut bestückt und mir fielen fast die Augen aus dem Kopf (und wurde gleich ein bißchen wehmütig), als ich die Soccer Karten von Project life, die ich letzte Woche erst gekauft hatte, IN NATURA sah. Ich habe NOCH NIE Project Life Produkte im richtigen Leben gesehen, und ich wurde (jetzt kommt der Moment) fast schwach. Als ich die Päckchen zuerst an der Wand hängen sah, sah ich wohl daß es PL Produkte waren, aber auf den ersten Blick konnte ich gar nicht einordnen, was das sein sollte. Oh Mann, bin ich doof. Die 4x6 Karten sind riesig, irgendwie war ich von der Größe völlig überrascht. Nicole hatte eine gute Auswahl an Karten, und ich war von ihnen wirklich begeistert. Sie sind wunderschön anzusehen, und selbst durch die Packung sah man, daß sie sich auch wirklich gut anfühlen würden. Für den Bruchteil einer Sekunde kam mir der Gedanke, daß ein PL Album vielleicht doch nicht so verkehrt wäre, aber der ging vorbei. Ich habe allerdings ein klitzekleines Papierprojekt gekauft, das ich euch zeigen werde, wenn ich es fertig habe. Nicole und ihr Team machen es Anfängern leicht, rein zu kommen, denn sie verkaufen fertige Packs mit zugeschnittenem Papier, Anleitung und allem, was man braucht, um ein Projekt fertig zu stellen. Der Besuch beim Scrapbook Laden hat mir gut gefallen. Wenn ich nicht schon digital scrapbooken würde, dann würde mich der Stand überzeugt haben, es mit Papier zu versuchen. Auch meine Freundin, die keine Scrapperin ist, war sehr angetan und hätte sicher (als Einstiegsdroge?) die “Gute Besserung - Schachtel” gekauft, wenn es sie als Kit gegeben hätte. Nicole, wenn du das liest, ich denke, diese Tempopäckchen würden einschlagen. Wir fanden sie beide sehr hübsch und eine tolle Idee für ein Mitbringsel. Nachdem wir schon völlig erschöpft waren von all den Sachen in Ebene 1, sind wir im Schnelldurchgang durch die 2. Ebene geeilt. Naja, nicht wirklich, aber da uns viele der Stände nicht sonderlich interessierten, waren wir zügig fertig. Es gab einen ganz wunderbaren Stand von Handarbeiten Käß mit herrlichen Stickbildern. Auch hat mir die Ausstellung von Patchwork Bildern sehr gefallen. Manche davon waren so originell und so schön anzusehen. Ich war begeistert.Default Gallery Type Template
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